Yolŋu Rom – Einleitung
Rom bedeutet „Gesetz” oder „Kultur”. Als ein (inzwischen verstorbener) Yolŋu-Ältester gebeten wurde, den Angestellten der Yirrkala-Schule über die Lehrinhalte der Yolŋu zu erzählen, betonte er, dass das gesamte Wissen der Yolŋu durch fünf Dimensionen des Rom erklärt werden müsse. Er selbst sei ein Djapu-Mann, der über sein eigenes Totem spreche, den Hai. Aber diese Dimensionen, so sagte er, seien überall in der Yolŋu-Erziehung relevant.
Die Urahnen der vielen Yolŋu-Gruppen erschufen das Land, wie wir es kennen, indem sie entlang ihrer Traumzeitpfade sangen, tanzten und wanderten. Die Urahnen änderten sogar ihre Sprache, wenn sie in einem neuen Gebiet ankamen, und erschufen neue Gruppen von Yolŋu, die dem Land angehörten und mit anderen Gruppen auf dem „Traumpfad“ verwandt waren. Diese Urahnen waren entweder Dhuwa oder Yirritja.
Yolŋu können anhand von Sprache, Kunst, Gesang und Tanz anderer erkennen, zu welchem Teil des Landes diese gehören. Jedes Gebiet hat eine Historie, codiert durch Geschichten und Lieder in einer Sprache, die zu dem jeweiligen Ort gehört. Diese Geschichten verbinden das Land und dessen Bewohner mit den totemistischen Elementen wie Pflanzen, Tieren und physikalischen Phänomenen. Die Urahnen haben außerdem heilige Designs überliefert, von denen einige geheim sind oder eine geheime Bedeutung haben. Diese Designs werden auf die Körper der Menschen gemalt, in heilige Objekte geschnitzt oder gemalt, in Erde geformt, und in jüngerer Zeit mit Ocker und Acryl auf Rinde und Leinwand gemalt. Geschichten, Lieder und die Kunst spezifizieren sowohl die Unterschiede als auch die Verbindungen zwischen den Gruppen.
Auf dieser Webseite lassen dich Yolŋu an einigen Aspekten ihres Yolŋu-Rom teilhaben in der Hoffnung, dass es dein Verständnis und den Respekt für das Yidaki und dessen Platz innerhalb ihrer Kultur verstärkt. All dies gehört ausschließlich zu diesen Yolŋu-Clans. Yolŋu eines Clans können nicht ohne weiteres Lieder, Designs, Land u. a. von anderen Clans übernehmen – es wäre das ultimative Verbrechen. Du solltest dich genauso verhalten. Selbst das simpelste Gemälde auf einem Yidaki gehört der Person, die es gemalt hat und darf nicht kopiert werden. Entsprechend den Gesetzen des Urheberrechts und des ethischen Anstandes gehört Yolŋu-Musik, die auf CD aufgenommen und veröffentlicht wurde, ausschließlich den Künstlern – genau wie die Musik auf den CDs moderner Pop-Musiker auch.